Wenn du mit dem Tun aufhören willst, um zu sein,
wird eben dies Bemühen dich mit Tun erfüllen. Der dritte Patriarch Sôsan (gest. 606)
0 Kommentare
Wenn ein Wassertropfen ins Meer fällt, wird er zum Meer. Wenn ein Staubkorn zur Erde fällt, wird es zur ganzen Erde.
Wenn einer die völlige Ruhe des Zazen mit völlig losgelassenem Körper und Geist erreicht, wenn alle Gefühlsbewegungen angehalten sind, wird er ganz natürlich ein Buddha. Wenn man sich begrenzt fühlt, ist da eine Illusion, geschaffen von Vorstellungen, Kategorien, Erziehung usw. Wenn man seine Vorstellungen verliert, die hinderlich für die Beziehung mit der Umwelt sind, gleicht man dem Staubkorn, das zur Erde fällt, oder dem Tropfen, der in den Ozean fällt. Zazen, das ist augenblicklich die Einheit mit allen Existenzen des Universums zu realisieren, die Dimension Buddhas zu erreichen und in dieser Dimension zu leben. Evelyn Reiko de Smedt Hier und jetzt öffnen sich die Blumen und fallen die Blätter: dies ist nichts anderes als das Verwirklichen und Bewahren der reinen Praxis.
Dôgen Zenji, Shobogenzo, Kap. Gyoji - Das Bewahren der reinen Praxis Alle Zeit, das ganze Leben ist nur ein Augenblick: Es ist daher unmöglich sie zu analysieren, in Kategorien und Konzepte zu fassen; es handelt sich nur um eine Folge von Abschnitten von Hier-und-jetzt-Einheiten...
Die Zeit ist nicht eine Linie, sondern eine Folge von Punkten des Jetzt. Wie soll man etwas tun? Wie soll man handeln? Wie soll unser Verhalten hier und jetzt sein? Das ist das Koan des Zen... Jeder gelebte Augenblick ist ein Punkt, und die Folge der Punkte bildet eine Linie, die aber keine Spur hinterlässt. Nur das Hier-und-Jetzt existiert. Wir können zum Hier zurückkehren, aber niemals zum Jetzt. Taisen Deshimaru: Dôkan - Täglich Zazen "Der Zustand der vollständigen Loslösung besteht nicht aus einem völligen Ausbleiben von Empfindungen, sondern darin in Bezug auf sie frei zu sein. Das bedeutet nicht der Dualität den Rücken zu kehren, sondern sie vielmehr in die Einheit des Bewusstseins zu integrieren, es bedeutet stiller Zeuge der illusorischen Erscheinungen zu sein...
Nichts zurückweisen, nichts verfolgen. Nicht das Satori suchen, nicht seine Gedanken verfolgen. Sich - seinen Körper-Geist - ganz und gar hineinstürzen in das Licht der unbegrenzten Welt. Evelyn Reiko de Smedt, Kômyôzô Zanmai - Das Licht des Satori Meister Tendô sagte auch: "Zen zu erfahren, heißt Körper und Geist fallen zu lassen. Es ist nicht nötig, Räucherstäbchen zu verbrennen, sich niederzuwerfen, Buddhas Namen zu rezitieren, zu bekennen oder Sutren zu lesen. Wenn ihr einfach nur sitzt, ist dies von Anfang an die Verwirklichung."
Dôgen Zenji, Shobogenzo, Gyoji - Das Bewahren der reinen Praxis (Teil 2) "Wir leben nicht allein, aus eigener Kraft. Wir leben durch die allem zugrundeliegende kosmische Kraft. Das Satori besteht darin zu verstehen, dass man mit den anderen Wesen identisch ist. Ich und die anderen haben dieselbe Wurzel. Ich und alles Dasein bildet eine Einheit. Ich und der Kosmos sind eins. Daher vergessen die wahren Erleuchteten das Ego, unbewusst, natürlich und automatisch, alles wird zu dem wahren unendlichen, kosmischen Ego."
Meister Taisen Deshimaru in Hannya Shingyo. Das Sutra der höchsten Weisheit, S. 110 |
AutorZen Dojo Ho Rin Ji Archiv
Januar 2019
Kategorien
Alle
|