Unser Körper enthält alle Elemente, aus denen das Universum zusammengesetzt ist: Luft, Feuer, Erde, Metall, Wasser. Wenn alle Elemente zusammenarbeiten, sind wir am leben. Der Tod ist der Prozess des Auflösens dieser Elemente. Im kai-in-zanmai , dem Siegel der Bestätigung des Samadhi des großen Ozeans, dem Ozean des Erwachens, sagt Meister Dôgen weiter: "Unser Körper, der aus veschiedenen Elementen zusammengesetzt ist, entsteht und vergeht nur innerhalb dieser Elemente. Aber man darf nicht das Erscheinen dieser Elemente das Entstehen unseres Körpers nennen. Und auch nicht das Vergehen dieser Elemente, das Vergehen unseres Körpers."
Ohne Beginn und ohne Ende, nur Veränderung, wie bei einem Fluss. man sieht, wie sich Blasen an der Oberfläche bilden und dann platzen sie und kehren in die Strömung zurück. Wenn wir sterben, hören die Elemente, aus denen unser Körper besteht, nicht auf. Sie kehren zum Kosmos zurück, genau wie die Blasen auf dem Fluss. Es ist sehr wichtig, mit diesem kosmischen Gesetz vertraut zu werden. Nur mujo, die Unbeständigkeit, nur die Formen ändern sich. Evelyn Reiko de Smedt, Kusen vom Sesshin vom 3. - 5.12.2010 im Dojo Ho Rin Ji, Saarbrücken
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Nach vielen Jahren und vielen Unterweisungen hat uns Meister Deshimaru im Dojo von Paris gesagt: "Bis jetzt habe ich euch unterwiesen, dass Zazen Praxis der Konzentration ist. Aber Beobachtung ist ebenfalls notwendig. Das ist die andere Seite unserer Praxis." Zuviel Dhyana, d. h. zuviel Zen, ist ein Übertreiben der Konzentration. Im japanischen Zen konzentriert man sich z. B. viel auf Rituale, alles ist geregelt, fast wie eine Maschine. Die Mönche sind perfekt in ihrem Verhalten, ihren Gesten, ihren Zeremonien. Aber man spürt, dass da etwas Übertriebenes ist. Es ist nicht wirklich befreit, denn die Konzentration bedarf immer einer Anstrengung, einer Bemühung. Sich nur zu konzentrieren, ohne um sich und in sich zu schauen, kann gefährlich sein.
Roland Yuno Rech, Kusen vom 12.4.1998, Sesshin Frühlingslager auf La Gendronnière 11.-19.4.1998 |
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Januar 2020
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