Die Praxis der Konzentration auf die Haltung ist das Fundament, die Basis der Zazenpraxis. Das heißt, den zerstreuten Geist aufzugeben, der in allen möglichen Richtungen umherirrt, den Geist zurückzuholen, um eins zu sein mit der Haltung des Körpers, unseren Geist nicht aus der Praxis der Haltung, hier und jetzt in diesem Dojo, entweichen zu lassen...
Zazen zu praktizieren heißt all unsere Gedanken und Konzeptionen abzulegen, zu einem einfachen Geist zurückzukehren, einem Geist, der keine Trennung zwischen sich und den Objekten erzeugt... Dann werden wir derartig mit der Praxis der Haltung vertraut, dass es keine Trennung mehr gibt zwischen dem, der praktiziert und der Praxis selbst. In diesem Moment wird der Geist leicht. Das persönliche Bewusstsein ist aufgegeben. Es gibt keine Trennung mehr. Dogen nannte diesen Zustand ohne Trennung Shin jin datsu raku, shin - der Körper, jin - der Geist, datsu raku - ablegen, so wie wenn wir die uns bedeckenden Kleider fllen lassen... Dieses Ablegen vollzieht sich nicht durch eine willentliche Konzentration oder durch eine Willensanstrengung, indem man sich auf etwas konzentriert und alles andere beiseite lässt. Wenn wir auf diese willentlich Art und Weise praktizieren, sind wir immer im Konflikt und im Gegensatz zu all dem, von dem wir glauben, es würde die Praxis stören. Um sich zu konzentrieren genügt es in der Tat, dass wir unsere Gedanken vorbeiziehen lassen und in der Haltung verwurzelt bleiben, mit dem Gefühl des Daumenkontaktes - alles vorbeiziehen lassen. Dann wird die Konzentration natürlich und der Geist weit. Roland Yuno Rech, Wege des Erwachens, Kommentare zu Kapitel 37 Wege des Erwachens aus dem Shobogenzo von Meister Dogen
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AutorZitate aus Kusen Archiv
Januar 2020
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